Hermann Hussong wurde 1881 in Blieskastel geboren. Nach seinem Abitur im Jahre 1900 in Zweibrücken, begann er sein Architekturstudium an der TH München, das er 1905 als Regierungsbaumeister und Diplom Ingenieur abschloß. In den folgenden Jahren war Hussong wechselweise in der Pfalz und in Bayern im Staatsdienst tätig. Im Jahre 1909 wurde er als
Stadtbauamtmann für Stadtplanung und Hochbau in Kaiserslautern unter einer
Großzahl von Bewerbern in den Dienst berufen. Mit Hussong als Person gelang
es vielerlei Kompetenzen in einem Amt zu vereinen. Nachdem die Stadt 1920 kreisfrei
wurde und das Bezirksamt als Aufsichtsbehörde ausschied begann für Hussong
eine Zeit des vollkommen unabhängigen Schaffens. Durch seine Bebauungs- und
Verkehrsplanung, seine Wohnanlagen und sonstige Bauten hat Hussong Kaiserslautern
bis heute entscheidend mitgeprägt. Während er einerseits traditionelle
Formen wie die der Gartenstadtidee aufgreift, bestechen andererseits Bauten
die fast gleichzeitig entstanden sind durch klare, sachlich nüchterne
Formen - oft mit expressionistisch beeinflußten Ornamenten und starker
Farbgebung als Gestaltungsmittel. Im Jahre 1933 kam es in Kaiserslautern zur Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, was für Hussong unter Vorgabe zweifelhafter Beschuldigungen die Zwangspensionierung zur Folge hatte. Für die Familie Hussong bedeutete dies den Umzug nach Heidelberg. Dort wurde er 1945 zum Oberbaudirektor berufen und blieb bis zu seiner Pensionierung 1952 in diesem Amt. Kurz vor Ende des Krieges kehrte Hussong für kleinere Aufgaben nach Kaiserslautern zurück. Ein Wiederaufbau der Stadt unter seiner Leitung wurde jedoch von mehreren Seiten verhindert. Hermann Hussong verstarb 1960 im Alter von fast 79 Jahren in Heidelberg. |
Team Hussong - © 2001 Stand: 27.06.2001 | geschrieben von Alexander Marek |